Hallo Alyona,

ich möchte Ihr Angebot annehmen, Ihnen den Bericht meiner wunderschönen Sibirien-Reise in Deutsch zu senden. Der Baikalsee ist für mich immer noch ein Traum und ich werde ihn als Reiseziel behalten. Dabei spielte allerdings auch die so warme, herzliche Betreuung unserer Reiseleitung eine grosse Rolle. 

 

Ausserdem habe ich mich besonders über das T-shirt mit "Sayan-Ring"-Druck gefreut, denn das hat hier niemand und ich trage es ganz stolz.

 

Ich sende Ihnen den Bericht meiner interessanten Reise als Anlage und grüsse Sie mit Dank an Ihre tadellose Planung.

Wir wurden am Flughafen von der englisch-sprachigen Reiseleiterin Galina Kudinova und einem Kleinbus erwartet und in die ca. 45 km vom Flughafen entfernte Stadt Norilsk gebracht. 

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Mit dem Kleinbus wurden wir auf einer der schlechtesten Straßen, die ich je gefahren bin, in das ca. 90 km entfernte Dudinka gebracht. Besuch des ethnografischen Museums und anschließend Fahrt zum Hafen des Jenissei um das Mittagessen auf dem gebuchten Passagierschiff "Alexander Matrossov" einzunehmen. Hier wurde mein 24-kg Koffer dann von mir über 2 Stockwerke in meine Kabine des Decks 3 gezerrt. Da wurde mir mein Alter sehr bewusst.

In meiner Kabine gab es ein ca. 40 cm großes Waschbecken mit Spiegel, diesmal mit nur kochend heißem Wasser, eine ca. 60 cm breite Pritsche mit sauberer Bettwäsche zum Selbstbeziehen, einem Stuhl, einem Klapptisch und einem platzsparenden Spind. Zum Öffnen meines Koffers reichte der Platz nicht aus. Zum Glück befand sich in der Kabine ein komfortables Fenster,  das mehr als die Hälfte geöffnet werden konnte. Da die Temperaturen bis zu 30° anstiegen war das ein wirklicher Luxus auf der bevorstehenden 2000 km Flussreise. Das Schiff Alexander Matrossov ist eines der beiden Passagierschiffe, die den Jenissei befahren. (Das zweite Schiff "Valeri Tschkalov"ist wie "Alexander Matrossov" 1954/1955 in Wismar (DDR) erbaut) und beide haben als "deutsches Fabrikat" ein hohes Ansehen.  

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Ankunft in Yenniseysk. Die Stadt empfing uns mit einer Handelsmesse und war dadurch sehr belebt. Unser Mittagessen fand in einem Café statt. Danach konnten wir bei einer Stadtrundfahrt das Kloster, ein Ausflugsziel mit See (zum Baden) und den Festplatz der Messe besuchen.

Als wir an dem Festplatz des Ortes ankamen begann ein Chor auf der Bühne das Lied "Herrlicher Baikal, du heiliges Meer" zu singen und bei mir flossen die Tränen. Dieses Lied hat mich in die Zeit meiner Kindheit in der DDR als Schülerin zurückversetzt. Es war einer der Gründe, warum das Land Sibirien mich mein ganzes Leben so sehr faszinierte.

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Nach dem Frühstück im Camp fuhren wir mit einem kleinen Motorboot zu einer privaten Insel. Dabei konnten wir den Zusammenfluss der Angara in den Jenissei beobachten. Interessant waren die Holztransporte auf den Flüssen. Auf der Fahrt zu der Insel wurden die unterwegs gefangenen Fische zum Picknick vorbereitet. Meinem Wunsch "kein Fisch" wurde auch hier entsprochen, ich erhielt eine Hähnchenkeule und statt der Fischsuppe eine wohlschmeckende Krautsuppe.

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Vom Naturschutzgebiet brachte uns der Bus zum Stolz der Stadt und zwar zu einem der größten Wasserkraftwerke der Region Krasnojarsks und danach zur Aussichtsplattform Tsar Fish. Von hier hat man einen weiten Blick über die Stadt, den Fluss und die gesamte Umgebung.